Musikalische Reise ins vergangene Jahrzehnt

Hollenbacher Liederkranz bietet beim Herbstkonzert ein abwechslungsreiches Programm

Mulfingen - Hollenbach
Begeistert präsentierten fast fünfzig Sänger
mit ihrem Dirigenten Volkmar Deeg ihre Lieb-
lingslieder aus dreizehn Jahren.
Zuvor hatte Ehrendirigent Günter Steinke den
Liederkranz 35 Jahre lang geleitet.
„In der Luft gibt´s keine Steuer, auch der Zins
ist nicht zu teuer“, stimmte der gemischte
Chor mit dem lustigen „Fliegermarsch“ auf den
bunten Abend ein.
Besinnliches wie „Die Rose“ mit der Solistin
Marlen Guttensohn und heiteres wie
„Der Frater Kellermeister“, bei dem sich der
arme Mann auf der Suche nach dem besten
Wein fast zu Tode probt, zählten ebenfalls
zu den ausgewählten Favoriten.
Programm
Wie bei früheren Jagdkonzerten war auch die
Jagdhornbläsergruppe Künzelsau mit von der
Partie. Unter der Leitung von Roland
Kunzelmann erfüllte kräftiger Hörnerklang
die Hollenbacher Dreschhalle bei der
„Ehrenfanfare“, dem „Tiroler Jägermarsch“
sowie der „Schlossfanfare“ und dem
„Jäger aus Kurpfalz“.
Birgit Heinold rief zur temperamentvollen
„südlichen Sommernacht“ ein Konzert mit
Weinprobe in Erinnerung.
Das „Ave Maria der Berge“ war vor Jahren
eines der Lieder eines verregneten Konzerts
unter freiem Himmel. Begleitet am Klavier von
Michael Ambros und mit dem Trompetensolo
von Manfred Ziegler saßen die Zuhörer
dieses Mal im trockenen und spendeten
tosenden Beifall.
Von den etwa 500 Einwohnern in Hollenbach,
sei jeder Zehnte im Liederkranz aktiv, rechnete
Pfarrer Ulrich Hartmann, selbst ein begeis-
terter Sänger. „Aber die Dunkelziffer der Leute,
die Singen können, ist viel höher“, scherzte
der Erste Vorsitzende Norbert Renner.
Drei Chansons „Von der Liebe“ präsentierte
der Hollenbacher Frauenchor mit Gefühl und
Temperament. Auch die Männer erhielten für
„Frisch gesungen“, das „Chiantilied“ und den
„Jägerchor“ aus dem Freischütz Applaus.
„Auf, auf zum fröhlichen Jagen“, die
„Fürstenbergfanfare“ und der „Simonswälder
Jägermarsch“ waren nur einige Stücke, die die
Jagdhornbläsergruppe Künzelsau darbot.
Gemeinschaft
An das klangvolle Konzert in der
Stephanuskirche zum 140-jährigen Bestehen
des Liederkranzes erinnerte der gemischte
Chor mit „Oh Happy Day“ mit dem Solisten
Norbert Renner. Die Dreschhalle sei damals
nicht fertig gewesen und man habe eine
Alternative suchen müssen.
„Als unvergessliches Stimmungs- und Klang-
erlebnis“, bezeichnete es Birgit Heinold.
Gemeinsam mit Michael Ambros am Klavier
intonierten die Hollenbacher Sängerinnen und
Sänger die „Champagnerarie“ - im Feuerstrom
der Reben - aus der Operette
„Die Fledermaus“.
„Singe mit und bei Freunden“,
war das Motto für den gemütlichen
Sonntagnachmittag, bei dem fünf Chöre
aus der näheren Umgebung zur
Unterhaltung beitrugen.